Doch so viele Jahre gehen nicht spurlos an einem ­Gebäude ­vorbei. Die Hotelzimmer entsprachen nicht mehr dem heutigen Standard und auch das Fachwerkhaus im Hof verfügte über schlecht gedämmte und nicht an das Haupthaus angeschlossene Zimmer.

Mut zur Veränderung
Das Architekturbüro BAU WERK STADT aus Wasserburg ­arbeitet bereits seit vielen Jahren mit der Bauherrenfamilie ­zusammen. Inzwischen führen Salomé und Marco Liebermann mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Eltern das Hotel Lippbrandt. „Die beiden wünschten sich ein gepflegtes und ­modernes sowie repräsentatives Erscheinungsbild, das die Brücke von der ­Tradition zur Moderne schlagen kann“, erinnert sich der zuständige ­Architekt Eric Lofner von BAU WERK STADT Architekten GbR. „Der neue Anbau sollte sich gegenüber dem Stammhaus behaupten, aber das Gesamtbild optisch stimmig halten und ­kurze Wege im Haus ermöglichen.“

Darüber hinaus sollten die Beleuchtung, Beschattung, Klimatisierung und der Brandschutz effizient durchdacht und funktionell umgesetzt werden. „Die junge Generation trat hier sehr mutig auf und gemeinsam entwickelten wir ein kreatives Konzept für die Modernisierung des Hotelgebäudes“, erzählt Eric Lofner.

Die Planungsphase selbst war von vielen Ideen und konzeptionellen Ausarbeitungen geprägt. Rauchende Köpfe, kreative Gedankengänge und das Verwerfen von Einfällen begleiteten diesen Prozess. Dabei stellten insbesondere der Brandschutz und die Parksituation die Architekten und Bauherren vor eine große Herausforderung. Doch Mut und Durchhaltevermögen wird im Leben meist belohnt und so konnten die Bauarbeiten im Oktober 2020 schließlich beginnen. Die Beteiligten entschieden sich für einen modernen Neubau und eine Sanierung im Bestand. Dabei wurden im Außenbereich die Balkone mit einem sogenannten „Fotoblech“ verkleidet und mit einem Schriftzug sowie dem Slogan des Hotels „Mein Zuhause am See“ versehen. Des Weiteren ist hier eine Binsenlandschaft zu erkennen, die eine gelungene Symbiose zum Wasserburger Schilf herstellt. Im Inneren des Hotels wurden Teile der über 100 Jahre alten Wände behutsam abgebrochen und ergänzt. Durch diese Konstruktion werden das Bestandsgebäude und der Neubau gekonnt miteinander vereint.

Fertigstellung in Rekordzeit
Gerade einmal 6 Monate dauerten die Bauarbeiten am Hotel ­Lippbrandt. „Dies verdanken wir dem Einsatz der engagierten Handwerker aus der Region, aber auch den Bauherren, die uns während der gesamten Zeit mit leckeren Schmankerln aus ihrer Küche ­verköstigt ­haben und die Baustelle Tag für Tag mit ­betreuten“, freut sich Eric Lofner. Durch den Neu- und Umbau konnte das gesamte Angebots­spektrum des Hotels auf den neuesten Stand gebracht und die Vorgaben für den Brandschutz aktualisiert werden.